Vor dem Pokalkracher am Mittwoch gegen Borussia Mönchengladbach bangen die Leverkusener um vier mögliche Startelfkandidaten – unter ihnen auch der Mann der Stunde: Karim Bellarabi. Den Flügelflitzer hat Coach Heiko Herrlich nach eigenen Angaben an der Ehre gepackt.
Herrlich kann man bis zum 6:2-Erfolg gegen Werder Bremen sicherlich in Bezug auf seine Spielentscheidungen kritisieren, wenn man das möchte, doch eine Sache kann man ihm nicht vorwerfen. Bisher ist der Trainer immer sachlich mit der Kritik an ihm und seiner Arbeit umgegangen. Selbst, als die Berichterstattung am Sonntag nach dem furiosen Sieg groteske Züge annahm, behielt der 46 Jahre alte Übungsleiter die Fassung. Sein Blick ist schon längst Richtung Mittwoch gerichtet. Dort wartet im DFB-Pokal mit Borussia Mönchengladbach ein echter Kracher. Die Einsätze von Lars Bender (Erkältung), sein Bruder Sven Bender (hat Probleme am Fuß) und Jonathan Tah, der sich mit einer Verhärtung am Hüftbeuger herumärgert sind weiterhin fraglich, aber Herrlich gibt sich positiv. „Ich gehe eigentlich davon aus, dass wir sie für Gladbach hinbekommen“, so der Trainer auf Nachfrage der Journalisten.
Bellarabi und die Ehre
Auch bei Bellarabi ist der Trainer zuversichtlich, auch wenn er wegen Leistenbeschwerden frühzeitig gegen Werder ausgewechselt werden musste. „Karim hat an der operierten Stelle an der Leiste gestern noch Probleme gehabt. Ich habe aber Hoffnung, dass Karim am Mittwoch komplett einsatzfähig ist“, sagt Herrlich.
Bellarabi hat sich im Laufe der Saison wieder zu einem wichtigen Leistungsträger entwickelt, der zuvor kaum eine Rolle gespielt hat und bekommt deswegen ein Extra-Lob des Trainers. In den letzten Spielen traf Bellarabi viermal und konnte zwei Tore auflegen – in nur 157 Einsatzminuten. „Das ist schon eine super gute Quote und alles auf der rechten Seite“, sparte Herrlich nicht mit Lob. Der Aufschwung könnte mit der Ehre Bellarabis zu tun haben. „Wir hatten sehr viele Gespräche. Es sind die Dinge, die ich letztes Jahr von ihm gefordert habe, die er jetzt endlich umsetzt“, schlussfolgert der Trainer. Ob er noch seinen Erfolgshunger habe, fragte ihn Herrlich, der spürte, „dass er sich angegriffen gefühlt hat und beweisen will, dass er den Hunger immer noch hat.“ Den noch vorhandenen Hunger hat Bellarabi in den letzten Spielen ausdrücklich nachgewiesen.